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Stahlbrunnen

Der Stahlbrunnen

Blick auf den Stahlbrunnen im Röthelbachtal


Der Stahlbrunnen ist eine staatlich anerkannte Heilquelle und eine der eisenhaltigsten Quellen Deutschlands.

Er befindet sich im Röthelbachtal, auch Stahlbrunnental genannt, in der Nähe des Kurhauses unterhalb der Reitallee und ist frei zugänglich.


Charakterisierende Bestandteile:
Kohlenstoffdioxid 2510 mg/l, Eisen-Ion 40,3 mg/l, Natrium-Ion 31,3 mg/l, Magnesium-Ion 52,3 mg/l, Calcium-Ion 78,6 mg/l, Chlorid 133,0 mg/l, Hydrogencarbonat 408,0 mg/l, Kieselsäure 41,7 mg/l

Der Stahlbrunnen ist ein eisenhaltiger Magnesium-Calcium-Hydrogencarbonat-Chlorid-Säuerling.

Trinkkur-Indikationen:
Eisensubstitution bei Eisenmangel oder erhöhtem Bedarf, unterstützende Behandlung von Harnwegsinfekten, Durchspülungsbehandlung bei Harnwegsleiden, Siliziumsupplementation bei Siliziummangel.

Geschichte:
Der Entdecker der Heilkraft der Langenschwalbacher Quellen, Dr. Jacobus Theodorus, genannt Tabernaemontanus, behauptete in seinem 1581 erschienenen Buch „Neuw Wasserschatz“, dass das Trinken des Wassers dieser Quelle zu Hautausschlägen führe. So erhielt der Brunnen damals den Namen Grindbrunnen und wurde wegen seines schlechten Rufes fast 200 Jahre lang gemieden.

Waren in dieser Zeit nur der Weinbrunnen zum Trinken und der Brodelbrunnen zum Baden im Gebrauch, so schenkte der Amtsarzt Dr. Schweizer aus Wetzlar seit 1740 dem Stahlbrunnen besondere Aufmerksamkeit. Er überzeugte sich davon, dass bei sachgerechtem Gebrauch kein Ausschlag auftritt, wie behauptet worden war, und stellte einen höheren Eisengehalt als im Wasser des Weinbrunnens fest. Er gab ihm deshalb den Namen Stahlbrunnen – damals eine gängige Bezeichnung für Eisen.

Bis 1769 war der Stahlbrunnen in Privatbesitz. Danach erwarb ihn Landgraf Constantin von Hessen-Rotenburg und ließ ihn fassen. Wie das Heilwasser des Weinbrunnens wurde dann auch bis 1940 das Wasser des Stahlbrunnens weltweit verschickt.

Die Schwalbacher Bürger durften den Brunnen stets kostenlos nutzen. Nachdem es am Brunnen aber immer wieder zu Störungen und Belästigungen der Kurgäste durch Schwalbacher Bürger gekommen war, wurde in einer Konferenz der Kurverwaltung im Oktober 1882 beschlossen, eine separate Trinkstelle für die Bürger einzurichten. So wurde eine unterirdische Wasserleitung bis in Höhe der Koblenzer Straße gelegt und eine Zapfstelle eingerichtet. Diese Zapfstelle wurde im Volksmund „Filialsche“ genannt.  Als man diese Zapfstelle um 1900 beseitigte, fand die nischenförmig gestaltete, etwa zwei Meter hohe Sandsteinfassung neue Verwendung am Hubertusbrunnen im Wald, hoch oberhalb des Nesselbachtales.

Eine weitere unterirdische Wasserleitung speiste bis in die 1950er Jahre das Badewasserreservoir für die Stahlbäder. Inzwischen wird er ausschließlich zum Trinken genutzt.

Die heutige Architektur der Brunnenanlage geht auf das Jahr 1953 zurück. Die alte filigrane Eisenkonstruktion der Überdachung des 19. Jahrhunderts erhält mit der dünnen, asymmetrisch geöffneten Betonscheibe auf Stützen eine zeitgemäße Gestaltung. Während der Brunnensanierung im Jahre 1993 wurde lediglich der Brunnenauslauf neu gestaltet.
Die Schieferplatte symbolisiert einen Felsen, die wellenförmigen Messingscheiben das Wasser, das aus dem Felsen kommt.

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