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Kurpark
Kurpark
Für die Landesgartenschau in 2018 hat sich in der Kreis- und Kurstadt Bad Schwalbach vieles verändert. So auch der Kurpark, der sich über die beiden Täler Menzebachtal und Röthelbachtal erstreckt. Der historische Charakter des Parks mit Baumalleen und Wegeführungen wurde wiederhergestellt und eine Verbindung zur Stadt selbst geschaffen. Eine moderne, zeitgemäße Umsetzung, die an die Bürger und ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist stand dabei im Fokus.
Kommen Sie mit zu einem Spaziergang durch den Park:
Den Eingang zum Kurpark flankiert das 1829 im klassizistischen Stil erbaute Stahlbadehaus (Stahl = historische Bezeichnung für Eisen). Dort werden bis heute die berühmten Kohlensäurebäder zur Behandlung von Herz- und Kreislauferkrankungen angeboten, und wohltuende Moorbäder und Moorpackungen. Darüber hinaus sind hier verschiedene Ärzte untergebracht.
Ein paar Schritte weiter finden Sie den Champagnerbrunnen, der im Jahr 2018 eingeweiht wurde. In einem privaten Tagebucheintrag vom November 1889 wird sie erstmals "Champagnerquellchen" genannt. Über die Gründe für die Namenswahl lassen sich nur Vermutungen anstellen. Anlass könnte der leicht säuerliche Geschmack gewesen sein oder man suchte einfach nur nach einem mondän klingenden Namen.
Durch die Wandelhalle werden Sie direkt in den Weinbrunnen geleitet. Der Weinbrunnen hat Bad Schwalbach einst berühmt gemacht. Der Arzt Dr. Jacobus Theodorus, genannt Tabernaemontanus, schrieb dem Wasser in seinem 1581 erschienenen Buch „Neuw Wasserschatz“ heilende Wirkung zu. Adelige aus der ganzen Welt kamen nach Bad Schwalbach und das Wasser wurde weltweit verschickt.
Also gönnen auch Sie sich hier eine Erfrischung und kosten das säuerlich schmeckende Wasser, das dem Brunnen den Namen „Weinbrunnen“ einbrachte. Unsere Brunnenfrauen stehen Ihnen dabei an den Wochenenden und Feiertagen von April bis Oktober für weitere Fragen zur Verfügung. In den übrigen Zeiten können Sie das Wasser an einer Außenstelle selbst durch einen Knopfdruck zapfen.
Gehen Sie weiter in den Kurpark hinein, vorbei am Rosenhang, der sich vor dem ehemaligen Kurhotel (jetzt Eden Parc) erstreckt.
Ihr Weg führt Sie zum Kurweiher, der 1850 angelegt wurde. Sehen Sie hier den Enten und Schwänen zu und betrachten das Wasserspiel der Fontaine.
Bald wird es hier auch wieder ein gastronomisches Angebot geben!
Auf der rechten Seite des Weihers finden Sie einen kleinen Pavillon. Wenn Sie genau hinschauen, sehen Sie, dass er aus tausenden kleinen Schwalben besteht. Er ist das Werk eines russischen Künstlers und wurde anlässlich der Landesgartenschau aufgestellt. Heute dient er als beliebtes Fotomotiv, auch für Hochzeitspaare.
Auf der linken Seite des Kurweihers fällt Ihnen vielleicht ein Sockel ins Auge. Das ist der sogenannte Florensockel. Die Flora ist die Göttin der Blumen, der Gärtner und des Frühlings. Vor vielen Jahren gab es einmal eine Statue dieser Flora am Kurweiher. Der Sockel soll darauf hinweisen. Vor und während der Landesgartenschau füllten ihn drei junge Frauen mit Leben. Sie waren als Botschafterinnen der Landesgartenschau unterwegs.
Ein Stück weiter, entlang des Menzebachs, am Hubertustempel vorbei, erreichen Sie nach kurzem Fußweg (parallel zum Badweg) die Minigolfanlage und das Golfhaus. Von März bis Oktober können Sie hier den Schläger schwingen oder sich bei einem Eis erfrischen. Das Golfhaus beherbergte in den vergangenen Jahren eine Gastronomie und ist aktuell wegen Sanierungsarbeiten geschlossen.
Kurz vor der Minigolfanlage gibt es eine weitere Attraktion: Den Waldspielplatz. Auf ca. 1.500 Quadratmetern können Kinder spielen, sich in die Höhe hangeln und schwingen. Eine Tunnelrutsche sorgt für Schwung und ein Weidentipi bietet vielfache Versteck- und Spielmöglichkeiten. Für die ganz kleinen gibt es eine Nestschaukel.
Das Moorbadehaus erzählt von der Historie der Kurstadt, die auch Moorheilbad ist. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Moortherapie eingeführt. Und weil dieses neue Kurmittel großen Zuspruch fand, wurde 1905 mit damals modernster Aufbereitungs- und Badetechnik die Königliche Moorbadeanstalt gebaut. Werbespruch Bad Schwalbachs war damals „Durch Moor und Stahl erhältst du Kinder ohne Zahl“. Heute ist das Moorbadehaus in privater Hand und die Moorbäder- und Packungen werden im Phsysiotherapiezentrum Remmers im Stahlbadehaus abgegeben.
Die Haltestelle direkt neben dem Moorbadehaus dient heute als Startpunkt der Kurbahn. Bis 1991 beförderte sie als Moorbahn das Moor aus den Gruben im Gerstruthtal ins Moorbadehaus. Seit 1998 setzt sich der Bad Schwalbacher Kurbahn-Verein für den Erhalt der Moorbahn ein, die als Gesamtensemble mit den Moorgruben und dem Moorbadehaus unter Denkmalschutz steht. In den Sommermonaten können Touristen mit der Bahn zu den Gruben und dem begehbaren Moor fahren.
In der Nähe der Minigolfanlage finden Sie den Ehebrunnen. Neben dem Brunnen stehen zwei Säulen aus anthrazitfarbenem Basaltgestein mit Ringen aus Messing. Sie symbolisieren ein Ehepaar. Früher standen dort eine Eiche und eine Buche so dicht beieinander, dass sie an ein eng umschlungenes Ehepaar erinnerten. Diese Verbundenheit gab der Quelle ihren Namen. Es wird erzählt, dass Liebespaare sich von ihrem Wasser dauerhaftes Eheglück erhofften.
Kurz hinter den Tennisplätzen des TC Rot-Weiß Bad Schwalbach liegt der Kneipp-Barfußpfad. Gönnen Sie sich hier eine „Fußreflexzonenmassage“ und laufen über Kork, Schotter, Kies und Sand. Der Pfad hat eine Länge von 750 Metern und umfasst 15 Stationen sowie eine Tautretwiese, Holzstämme zum Balancieren, einen Fußwaschplatz und Sitzgruppen zum Verweilen. Im hinteren Teil gibt es außerdem ein Moorbecken und die Möglichkeit zum Wassertreten im Bachlauf.
Trinken Sie zur Erfrischung das eisenreiche und kohlensäurehaltige Heilwasser des Schwalbenbrunnens.
Auf dem Weg zurück Richtung Stadt spazieren Sie vorbei an romantischen Bachtälern, hin zum Waldsee. Er ist ein wahrer Ort der Stille. Auch hier gibt es wieder etwas ganz Besonderes: Die längste Bank Hessens. Vom Waldsee aus führen traumhafte Wanderwege mit geringen Anstiegen zu erlebnisreichen Spaziergängen. Bad Schwalbach verfügt über rund 80 km Rundwanderwege.
Das begehbare Moor ist eine weitere Attraktion, die im Zuge der Landesgartenschau entstanden ist. Zwei der insgesamt neun Moorgruben wurden mit rund 60 Metern Stegen erschlossen. Dazu wurde das Schilf aufgeschnitten und Stege aus Douglasien-Holz eingebaut. Am Ende des Steges steht eine gewellte Ruhebank. Nehmen Sie sich hier einen Moment Zeit und lassen Ihren Gedanken freien Lauf, während Sie den Wind durch den Schilf rauschen hören. Danach können Sie sich auf zahlreiche Tafeln über die Historie, Wirkung und Entstehung des Moores informieren.
Nun geht es ins Röthelbachtal:
Auf dem Weg zu dem Tal gehen Sie vorbei am dem Alleesaal-Gebäude und dem Kurhaus. Das Alleesaal-Gebäude wurde 1820/21 im klassizistischen Stil als Hotel errichtet. Die drei Säle sind mit reicher, neuklassizistischer Stuckdekoration und Seidenmalerei verziert. Nach aufwändigen Restaurierungsarbeiten erstrahlen diese wieder im alten Glanz. Im einstigen „Hotel Alleesaal" logierten Gäste aus ganz Europa und aus Übersee. Unter ihnen Zarin Marie von Rußland (1864) und Kaiserin Elisabeth von Österreich (1897). Das Gebäude wird heute gerne für Hochzeiten und Familienfeiern gebucht. Auch eine Trauzimmer des Standesamts gibt es dort.
Das Kurhaus ist ein repräsentatives Gebäude und wurde im Stil der italienischen Spätrenaissance zwischen 1873 und 1879 erbaut. Um einst den Ansprüchen des gehobenen Kurpublikums in Bad Schwalbach gerecht zu werden und als luxuriöses Heilbad konkurrenzfähig zu bleiben, plante und gestaltete der Wiesbadener Architekt Philipp Hoffmann das Kurhaus damals als eleganten Dreh- und Angelpunkt für das gesellschaftliche Leben Bad Schwalbachs. So ist es bis heute geblieben: Konzerte, Bälle, Hochzeiten, Feiern und Tagungen finden im Kurhaus statt. Im Winter können Sie auf dem Parkplatz hinter dem Kurhaus Schlittschuh laufen.
Der Weg führt Sie nun direkt in das Röthelbachtal. Von den Bad Schwalbachern wird es auch Stahlbrunnental genannt, weil hier der eisenhaltigste Brunnen Deutschlands zu finden ist. Bis 1769 war der Stahlbrunnen in Privatbesitz. Danach erwarb ihn Landgraf Constantin von Hessen-Rotenburg und ließ ihn fassen. Wie das Heilwasser des Weinbrunnens wurde dann auch bis 1940 das Wasser des Stahlbrunnens weltweit verschickt.
Ein Element der Kneippschen Lehre sind die Heilpflanzen. Zur Veranschaulichung entstand der Heilpflanzengarten. Der Garten erstreckt sich auf einer Fläche von 200 Quadratmetern und verfügt über 10 Beete. Auf kleinen Schildern lesen Sie die Namen der jeweiligen Kräuter. Auch gefürte Wanderungen werden vom örtlichen Kneipp-Verein angeboten Bad Schwalbach ist seit 2014 Kneipp-Kurort.
Spiel und Spaß für alle Generationen finden Sie auf dem Generationenspielplatz „Ab in die Obstkiste“. Seinen Namen verdankt er seinem Standort auf der Fläche der ehemaligen Kurgärtnerei. Errichtet wurde der Spielplatz anlässlich der Landesgartenschau 2018.